25. 04. 2013   ...Unsere vier Köche tragen nur ihr eigenes Gepäck, die komplette Küchenausrüstung und Lebensmittel werden von unseren Portern getragen. Diese verstauen ihre Trekking-Traglasten erst einmal im Jeep, fahren bis zum Straßenendpunkt in Taluka, ab hier geht es auf einem Maultierpfad nur noch zu Fuß weiter. Wir spenden jeder ca. 125 Indische Rupien (INR) für unsere zwei Busfahrer, der fahrende Fahrer bekommt 1000 INR, der nur mitfahrende Beifahrer 500 INR.

Start 9 Uhr zu einem ersten leichten Trek auf der noch guten, später nur noch mit Jeep befahrbaren schmalen Straße Richtung Osten. Wir durchqueren rechts ein weitläufiges spektakuläres Seitental mit abgerutschten Wegen an den steilen Hängen. Unterwegs müssen wir einige flache Flussläufe durchwaten, Wanderschuhe aus und barfuß oder mit Teva-Sandalen durch. Am  dritten Bach ein Päuschen, wir naschen schon mal aus unserem mit viel Liebe gepackten reichlichen Lunchpäckchen, das wir jeden Tag frisch gekocht und gepackt von unseren Köchen bekommen. Darin befinden sich ein 200 ml Tetrapack Obstsaft, ein wie gemalt aussehender importierter roter Apfel, eine große gekochte Kartoffel, ein gekochtes Ei, zu beidem ein kleines Päckchen Salz, ein Toastbrotsandwich mit feingehacktem Gemüsesalat mit Mayonnaise, eine Ecke Schmelzkäse sowie ein Extrabeutel mit Bonbons, gerösteten Nüssen und Kichererbsen, 3 Gebäck-Keksen, Schokolade oder Schokoladenkeksen.

Wir erreichen den Ort Taluka (1900 m), ab hier gehen auch unsere Träger mit ihren bzw. unseren Lasten zu Fuß. Unseren ersten Campingplatz erreichen wir 13 Uhr 30 auf einer Insel an der Mündung zweier Flüsse, 3 km nach Taluka. Wobei diese Ankunftszeit relativ ist, da unsere Gruppe sich immer weit auseinander zieht, jeder läuft sein Tempo und ist nach seiner Tagesform mehr oder weniger schnell. Die „künstlerischen“ Fotografen sind oft die letzten. Heute bleibt Zeit, um im eiskalten Gletscherwasser des Flusses zu schwimmen und sich zu waschen. Mit Uwe traue ich mich vorsichtig in die brausenden Fluten. Neugierig schaut einer unserer Träger zu, meine Einladung zum schwimmen schlägt der etwas englisch verstehende sympathische Sony Rana aus Osla lächelnd ab mit der Begründung, dass wir morgen zusammen schwimmen werden. Na gut, abgemacht, morgen. Mit ihm habe ich heute 25 Träger gezählt. 30 sind es laut Shashank und mit der Expedition ins Basislager sollen es dann insgesamt 60 (!) Träger werden. 

Inzwischen wurden auch von Shashank und den vier Köchen das Küchenzelt, das Speisezelt und unsere relativ kleinen Zelte mit je zwei separaten Eingängen und zwei Apsiden aufgebaut. Mit Stephan beziehe ich das bunte Zelt 16S, in der 17S sind Julia und Marko. Insgesamt haben wir 7 Touristenzelte, 6 mit je 2 Personen belegt, Anke hat ihr Zelt für sich allein. In Indien gibt es nur eine dünne 2 cm starke Isomatte. Die 5 cm dicke Schaumgummimatte, Baumwollinlet und Kopfkissen, wie in Nepal gewohnt, fehlen. Ich gewöhne mich aber schnell daran. Meine Begleiter haben alle noch eigene Therm-a-rest Isomatten dabei. Nizam schläft zur Zeit noch mit im Speisezelt, später hat er sein eigenes Zelt. Shashank hat sein eigenes schickes kleines Zweimann-Zelt mitgebracht.

Da ich heute vergaß, mich mit Sonnenschutz einzucremen, darf ich jetzt meine knallroten Arme und Gesicht inklusive rotglühender Nase, die sich später zu einem prächtigen roten Pellkartoffel-Zinken mausern wird, bewundern und salben. 16 Uhr gibts heute bereits den Fünf-Uhr-Tee und 19 Uhr Abendessen, gekochte Kartoffelscheiben in Mehl gewälzt, mit Kardamom gewürzt und schwimmend gebacken. Lecker. Dann Nudeln, gut gewürzt mit Gemüse und Hühnchen, dazu braungebratene Gemüsebällchen in einer dicken Sauce. Als Dessert Bananenstückchen in einer Vanillecremesoße. Wunderbar. Unser Tee wird hier bereits fertig gebrüht, in Nepal dagegen bekommen wir heißes Wasser und können uns den Beuteltee zum reinhängen raussuchen. Es gibt immer drei verschieden große beschriftete Aluminiumkannen, eine mit Schwarztee, eine mit heißer Milch (indisches Nestle Milchpulver, sehr lecker), in die man lösliches Kakaopulver oder Ovomaltine rühren kann und eine mit heißem Wasser, das wir mit löslichem Nescafe- oder Orangensaftpulver „veredeln“ können. Das Wetter war bisher sonnig, abends kamen kleine Wolken.                            

+ 400 m / - 250 m in 3 Std. (20 min. Pause) – 11 km

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