03. 03. 2014   ...Fahrradtour zum Kloster Kopan oder Kapan Monastery. Der Hinweg führt uns in 1:45 Std. mit einigen Umwegen durch das Gewirr der engen Gassen und Grundstücke, Felder, Hügel und Flüsschen ostwärts hinauf zum Klosterberg Kopan. Wir besichtigen die Anlage, ruhen uns auf der grünen Wiese an den neuen weißen Stupas aus. Den Rückweg finde ich auf Anhieb, auf der kürzesten Strecke erreichen wir nach 1 Std. Fahrt wieder den Hof von Niru. Insgesamt benötigen wir 4 Std.

Hier laufen die Hochzeitsvorbereitungen auf Hochtouren. Ich begrüße einige mir bestens bekannte Mitarbeiter, Guides, Köche und Helfer. Es wird ein großes Zelt errichtet, Stühle und Tische aufgestellt. Eine Musikanlage mit großen Boxen wird aufgebaut. Das Bier wird kühl gestellt. Das Haus ist komplett mit bunten Lichterketten geschmückt, die vom Dach herabhängen. Ab und zu wird der vorsintflutliche große Generator angeworfen, wenn wieder mal im hiesigen Stadtteil der Strom abgeschaltet wird. Als es dunkelt, beginnen die Boxen zuerst Volkslieder der Rai zu spielen, später auch poppigere Songs, für die Lautstärke gibt es nur eine Einstellung, Anschlag. Die Festtafel ist vorbereitet, das Essen wird warm gestellt.

Nach anstrengenden 16 Stunden Fahrt trifft gegen 21 Uhr die Hochzeitsgesellschaft aus Dharan ein. Sie werden herzlich am Tor empfangen mit traditionellen Gaben, Getränken und den seidenen Khata-Schals. Das Brautpaar und die Gäste werden von der Hausherrin Jansari ins Haus geleitet. Im Wohnzimmer findet eine weitere traditionell rituelle Begrüßungszeremonie statt, deren akribische Beschreibung Bücher füllen würde. Nur eines sei gesagt, rote Farbe und in Milch eingeweichter weißer Klebereis kommen reichlich an die Stirnen. Und der stets bis zum Rand der Gläser nachgeschenkte, alle Handlungen begleitende, im Heimatdorf Basa selbstgebrannte Rakshi begleitet das wuselige Treiben, bei dem sich die Redner und Gratulanten im Minutentakt abwechseln. Brennende Kerzen, Öl- und Butterlampen geben allem eine heimelige Note. Die Brautleute und die Gäste aus Dharan sind durch die lange Fahrt erschöpft, man merkt es den beiden Brautonkels an.

Danach begeben sich die ca. 80 Gäste, engere Verwandte der Niru Rai Familie, die Guides und Angestellten ohne Anhang, aber auch Freunde Milans, wieder in den Hof, wo alle das Festmahl erwartet. Nach einem Schautanz halbwüchsiger geschmückter Mädchen in Rai-Trachten beginnt für alle der Tanz. Traditionell beginnen die Männer den Tanz, nach einer Weile folgen die Frauen. Getanzt wird nach Geschlechtern getrennt. Es ist weit nach ein Uhr, als ein Polizist auf einem Motorrad erscheint und darum bittet, die Feier langsam zu beenden, bzw. die Musik leiser zu stellen.

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