16.09.2009 ...Wir fahren später durch den Ort Hansa, kurz vor Losar links in den Bergen ein Gletscher. Im Samsong Guest House in Losar (4079 m) kommen wir unter, die Betten sind noch warm von einer gerade zum Pass gefahrenen 13-köpfigen französischen Reisegruppe, deren Flug von Delhi nach France in 4 Tagen geht. Wir sitzen im menschenleeren Ort und bekommen ein Maggi zu Mittag, schnell zubereitet, wohlschmeckend und sättigend. Die Suppe bleibt uns im Hals stecken, als wir drei Jeeps vom Pass zurückkehren sehen mit der Nachricht, dass der Pass zwar frei, aber auf der anderen Bergseite noch große Stein- und Schneemassen beseitigt werden müssen. Die Franzosen haben Steingesichter, wollen ihre Unterkünfte zurück, in die wir aber schon eingezogen sind. Schließlich werden auch sie alle untergebracht. Nach und nach reden sogar einige mit uns, besonders Denise, eine 62-jährige Dame aus Paris ist sehr entspannt und unterhält sich angeregt mit uns. Ein offenbar wohlhabender Inder rastet lautstark an der Polizeistation aus und beschimpft die Beamten, warum auf dieser Strecke alles so lange dauern würde und nicht mehr Personal zur Beseitigung der Bergrutsche eingesetzt wird, sondern nur ein einsamer Traktor mit wenigen Hanseln hochgeschickt wird. Da hier keine Armee stationiert ist, nimmt das keiner sehr ernst, nur wo täglich die Armeekolonnen rollen, werden die Straßen pingelig frei gehalten.

Die Berge um Losar sind bis 6160 m hoch, wir klettern 80 m den Abhang hinauf zu einer kleinen Stupa mit Gebetsfahnen, oberhalb liegt tiefer fester Schnee. Wir laufen links bis zu einem Seitental, oben überall kleine Gebetstempel, auch weit über uns in den Bergen. Dann laufen wir oberhalb des Ortes bis vor über dem Kloster, suchen uns einen Weg an kleinen Rinnsalen entlang über die mit hohen Mauern umgürteten Felder bis zum Eingangstor von Losar. Bis zur Dunkelheit kehren ca. 15 Jeeps mit Touristen hierher zurück. Irgendwo werden alle untergebracht und verpflegt. Das Abendessen in unserer Unterkunft gibt es in Raten, wir essen Thukpa, scharfe Nudelsuppe. Das Bier ist von den Franzosen gestern ausgeleckt worden und Chang gibt es in Gaststätten nicht, ist nur bei Einheimischen zu bekommen. So kaufe ich für uns eine Flasche indischen Whisky Green Label für 300 Rp. Anschließend sitzen wir im Zimmer von Lully, Mausi und Frank noch etwas zusammen, gehen dann aber zeitig schlafen. Im Kopf wälzen sich die Gedanken an die kommenden Tage, an die Strecke über den Pass. Nachts ist es sehr kalt.  

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