01. 05. 2013   ...Mit Julia, Marko und Stephan unternehme ich einen kleinen Aufstieg auf den grasbewachsenen Vorgipfel direkt über dem Lager. Knapp 200 m höher betrachten wir alles von oben, auch die Kalanag-Bandarpunch-Bergkette ist besser zu sehen.

Die Expeditionsmitglieder unternehmen einen ersten Erkundungsgang Richtung Kalanag. Sie schimpfen und hadern damit, dass unser Base Camp viel zu weit vom eigentlichen vorgeschobenen Basislager, dem Advanced Base Camp (ABC) am Fuße des Gipfels entfernt ist. Zu viele Auf- und Abstiege bis dahin auf der linken Hangseite. Später werden sie etwas zurückgehen, zum Gletscher hinabsteigen und auf diesem zum ABC laufen, was viele Höhenmeter spart.

Später am Tag beginnt es wieder zu graupeln, dann schneit es so heftig, dass wir die Zelte ab und zu frei schaufeln müssen. Unsere Bergzelte haben alle Snowflaps, damit kein Schnee unter die Zeltaußenhaut ins Innere dringen kann. Teilweise körperlich erschöpft und genervt kommen unsere Expedler zurück. Es herrscht eine leicht bedrückte Stimmung im Speisezelt, so dass an einen fröhlichen Abschiedsabend für uns Trekker nicht zu denken ist, die wir morgen von hier unseren Trek weiterführen. Die Expedition bleibt bis zum 18. Mai hier, ihre Abreise aus Delhi ist am 25. Mai.

Zum opulenten Abschiedsessen gibt es dünne, scharf gewürzte Papadam, Tomatensuppe, danach traditionelles Sherpa-Stew, eine dicke Gemüsesuppe mit Teigklümpchen, Kartoffeln, Möhren, Blumenkohl, Weißkohl, Zwiebeln, Knoblauch. Dazu zwei Sorten braun gebratene Gemüsebällchen: Potato Manchurian und Chilli Paneer in einer dicken scharfwürzigen Sauce, und als Krönung des Ganzen gedünstete Momo, mit Hackfleisch aus der Dose, halb Hühnchen, halb Schwein und Gemüse gefüllte Teigtaschen ähnlich Maultaschen, Piroggen oder Pelmeni. Ananas schließt den Gourmet-Speisereigen ab. Wir schweben, ganz lecker. 20 Uhr liegen alle in ihren Kojen. Nachts ist es sternenklar, minus 6 Grad sind es im Zelt.

+ 190 m / - 190 m in 2:00 Std. (10 min. Pause) – kurze Akklimatisationstour

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