15.02.2010 ... 10 Uhr beginnt unsere Rückwanderung. Uns begleitet ein einheimischer Dorfbewohner. 30 Minuten laufen wir auf der Erdstraße, die die Chinesen gebaut haben, um zu den von ihnen angelegten Kautschukplantagen zu gelangen. Und nicht wie von ihnen behauptet, um das Dorf an die Hauptstraße anzubinden. Auf dieser Erdpiste können Jeeps und Motorräder und nur in der Trockenzeit fahren. Überall sehen wir neugesteckte Rubber Plants, Kautschukpflanzen, die nach 8 Jahren erst genutzt werden können und die durch Büsche vor den Sonnenstrahlen geschützt werden müssen. Dafür wurden und werden riesige Flächen Regenwald weiträumig abgebrannt und abgeholzt, dadurch das Ökosystem der Natur und der Menschen in den Bergdörfern beträchtlich geschädigt. Das Regenwasser wird nicht mehr gebunden und fließt zu schnell weg, der Namtha Fluss ist deswegen nur noch 3 Monate im Jahr schiffbar, früher das ganze Jahr über. Wir verlassen die Piste und laufen über verkohlte Kautschukfelder. Ehemalige Urwaldriesen stehen traurig und verbrannt da wie Mahnmale.

Es geht über einige Hügel bergauf, bergab. Schließlich sind wir wieder im richtigen Dschungel. Mehrmals biegen wir auf den Pfaden ab. Es geht hinab in ein kühles feuchtes Bachtal, diesem folgen wir 20 Minuten, dann geht es wieder bergauf. Auf einer Kuppe genießen wir nach beiden Seiten die Aussicht. Marsch durch ein abgeerntetes Reisfeld, das schon wieder 6 m hoch überwuchert ist. Meist werden die Reisfelder nach wenigen Jahren Bestellung brach liegen gelassen, um dann nach mehreren Jahren den darauf wuchernden Urwald abzubrennen und das Feld erneut für Reisanbau zu nutzen. Letzter Blick zum Akha-Dorf.

Kurz vor unserem Mittagslunch verabschieden wir unseren Akha-Führer. Die Reste des Essens werden in den Urwald geworfen. Noy hackt aus einer Baumwurzel gelbe haarige Büschel hervor, er erklärt uns, das dies in Kopfkissen, Matratzen und Decken als Füllung verwendet wird. Nach China wird das Kilo für 10 Dollar verkauft. Eine Pflanze mit langen dünnen grünen Blättern sei gut gegen Dengue-Fieber. In Laos ist die Behandlung von Dengue-Fieber kostenlos, der Krankenhaus-Aufenthalt ist frei und es gibt täglich 50.000 Kip Verpflegungsgeld. Auch für Touristen. Eine Malaria-Behandlung dagegen muss selbst bezahlt werden.

Schließlich erreichen wir die Asphaltstraße an einem Khmmu-Dorf. Unser Fahrzeug steht bereits da. Wir gönnen uns noch eine Erfrischung an einem Laden. Noy haben wir ein Trinkgeld gegeben für seine unermüdlichen Dienste. Er freut sich und sagt, dass er diese Gelder für seine spätere Ehe zurücklegt. Im Büro der Agentur fülle ich einen Fragebogen zum Treck aus, dieser wird von staatlichen Stellen kontrolliert und die Meinung der Touristen ausgewertet.

Morgen wollen wir mit einem VIP-Bus über Oudomxai nach Nong Kiao fahren, leider fährt keiner an diesem Tag. Wir mieten also für den nächsten Tag einen Van für uns vier nach Muang Khoa, 1.100.000 Kip müssen wir dafür hinlegen. In einem kleinen Restaurant essen wir Nudelsuppe mit Schweinefleisch und schwimmend gebackene Hühnchenbruststücke. Sehr lecker. Die junge Kellnerin gerät total aus dem Häuschen, als ich ihr zum Betrag von 85.000 Kip 5.000 als Trinkgeld überreiche. Sie freut sich sehr darüber, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, lacht und strahlt uns an. Es waren nicht einmal 50 Cent. Ich sitze noch mit einem Beerlao allein im Dunkeln auf dem Nachtmarkt. Hier lassen einige dicke Chinesen die Sau raus, fressen und saufen um die Wette, schmeißen mit Müll um sich und brüllen sich an, darunter auch einige betrunkene Frauen. Einer davon hat eine Puma-Jacke mit dem Panthersticker an, darauf steht aber Pmua, herrlich. Die Tische sehen verschmiert und vollgeaast aus und darunter liegen Abfallberge. Abends und nachts haben Mietzi und ich Rückenschmerzen von der ungewohnten Akha-Massage.



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