20. 05. 2013   ...Phadindra baut seit kurzem Wein an, ein Versuch und eine echte Marktlücke, da es in Nepal bis heute keinen einheimischen Wein gibt, nur importierten indischen oder europäischen Wein. Besami zeigt und erläutert mir alle Pflanzen und Bäume. Sehr interessant. Seine Felder sind zur Zeit meist mit Mais bepflanzt, später kommen dazwischen Gemüse und Kartoffeln. Einige Felder liegen noch brach, auf diesen wird er in zwei Wochen Hirse, Weizen und Gerste aussäen.

Anschließend besuchen wir seinen Bruder in dessen Haus, er ist 56 Jahre alt, durch die schwere Feldarbeit sieht er schon etwas alt und faltig aus, ist aber noch mopsfidel. Er bringt uns gesalzene Wasserbüffelmilch mit etwas Tee darin zum Trinken. Dann wieder den allgegenwärtigen Chhaang. Wir erzählen viel, er möchte viel von Deutschland wissen, Phadindra übersetzt ins nepalesische.

Mittags ein Ruhepäuschen in meinem Zimmer. Am Nachmittag sind wir wieder bei Phadindra eingeladen, im Kreis seiner Familie zu essen und zu trinken. Es gibt leckeres Brathühnchen, Reis und Gemüse. Beim Chhaang tauen unsere Zungen auf. Mit seiner sehr scheuen zweitjüngsten Tochter kann ich mich sehr gut in Englisch unterhalten, gemeinsam arbeiten wir ein Englisch-Schulbuch durch. Nach einer Weile taut sie auf und wir albern herum. Auch seine Frau trägt ab und zu zur Unterhaltung bei, der arme Milan muss immer alles ins Englische übersetzen. Zum heutigen Abschied bekommt Phadindra noch ein fünfstelliges Geldgeschenk in Rupien, dass er natürlich sofort ablehnt, von mir aber nachdrücklich für seine Familie und seine Töchter aufgedrängt bekommt. Auf dem Feld konnte ich ihm nicht helfen, dann eben so. Er hat schon so viel Gutes für uns und viele andere Touristen getan, das kann man normal nicht mit Geld bezahlen, leider geht das hier nicht anders.

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