14.09.2009 ... dass eine Stunde oberhalb von Dhankar der malerische Dhankar Tso See liegt und eine wundervolle Aussicht auf die Zwillingsgipfel des Mane Rang (6593 m) bietet. Und das in alten Zeiten Dhankar die Haupstadt von Spiti war und ein König hier seine Residenz hatte. Im August diesen Jahres war der Dalai Lama zwei Tage hier anwesend, 2003 weihte er dieses Kloster. Inzwischen ist es für die Mönche Zeit zum Frühstück, ein Wassereimer mit Thukpa, einer Gemüsesuppe mit Teigeinlage wird herangeschleppt und verteilt. Auch ich gehe jetzt frühstücken in unseren Speiseraum, Eier, Chapatis, Marmelade und Butter.

Anschließend besuchen wir die wie auf einem Adlernest errichteten Gebäude der alten Königsburg. Es lässt sich herrlich zwischen den alten Gebäuden herumschnüffeln. Sie sind jetzt bewohnt und werden teilweise als Ställe genutzt. Es gibt oben eine kleine Gompa von ca. 35 m² Innenraum. Unser Fahrer übernachtete bei einem Lehrer in dem großen roten Haus mit der auffälligen kleinen Spitze. Dieser erzählt uns, dass die Dynastie der Nono-Könige sich hier im 14. und 15. Jahrhundert in Kriegszeiten auf dem höchsten Punkt des Schlosses zurückzog. Damals gab es die Serpentinenfahrstraße noch nicht, der Weg führte direkt aus dem Tal hoch und durch ein großes Eingangstor.

Kurz vor Mittag verlassen wir den idyllischen Ort und fahren wieder hinab ins Spiti-Tal. Als nächstes planten wir, das Pin Valley zu besichtigen, das Land der Ibex-Antilope und des Schneeleoparden. Ein populärer 8-Tage-Trek führt von hier über den 5319 m hohen Pin-Parvati-Pass ins Parvati Valley nahe Kullu. Wir sehen leider auf der anderen Flussseite, dass die in dieses Tal führende Straße an einigen Abschnitten von Erdrutschen verschüttet ist. Es sind zwar Straßenarbeiterinnen mit dem Beräumen beschäftigt, diese nehmen sich wie Ameisen in der gewaltigen Landschaft aus. An der Kreuzung fragt uns ein Franzose, ob wir ihn bis Kaza mitnehmen würden, wir laden ihn ein. Er ist die ganze Strecke, über 30 km aus dem zugeschneiten Pin Valley mit seinem schweren Rucksack herausgelaufen, wollte dort Berge besteigen und hat es abbrechen müssen. Das Lalung Tal stand ebenso auf unserem Plan, auch hier sehen wir, dass am Abzweig bereits die ersten Meter der 8 km langen Straße total verschüttet sind, hier geht ebenfalls gar nichts.

Nach 1½ Std. Fahrt erreichen wir unbehelligt den Hauptort im Spiti-Tal Kaza, unser Fahrer empfielt uns das in New Kaza neben dem Kloster gelegene Sakya Abode, darüber ein großes Schild „Long Life H. H. 14th Dalai Lama“, ein buddhistisches Hotel. Na, hier sind wir doch wohl richtig. Das nagelneue prächtige farbenfrohe Sakya Kloster in Kaza wurde ebenfalls im Juli vom Dalai Lama geweiht. Ich treibe einen der 150 Mönche auf, der uns das neuerrichtete Klostergebäude an der Seite aufschließt, auch innen ist alles vom Feinsten und neu eingerichtet. Fotografieren darf man meist, aber ohne Blitz. Heute die erste Möglichkeit für mich, ein paar Postkarten einzukaufen, sogar eine Post gibt es hier, nur der Eingang ist schwer zu finden. Briefmarken für 8 Rp. muss man auf eine Karte nach Europa kleben. Abendessen im noblen Restaurant unseres Hotels, in dem auch viele Gäste von außerhalb sitzen, nur das Godfather-Bier ist nicht nur nicht nobel, sondern absolut eklig, wir quälen uns die Flasche zu viert rein, einer schiebt es dem nächsten zu, igitt.

 



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