26. 05. 2006   ...Nach dem Ausfüllen der Personalien, der Besprechung der weiteren Reisedaten mit Niru und einem Begrüßungstee bekommen wir drei Zimmer auf der Gartenseite im 2. Stock, wir Zimmer 211. Abends lädt uns Niru ein zu sich nach Hause zum Begrüßungsdinner. Wir bezahlen unseren Reisepreis von 2835 Euro an Niru, übergeben ihm unsere Reisepässe zur Ausstellung des chinesischen Gruppenvisums für Tibet, dazu etliche Passbilder für die diversen Trekkingpermits, insgesamt benötigen wir 6 Stück pro Person. Von Holger Bischoff gebe ich ihm die Einladung nach Deutschland und Österreich für Juli/ August 2006, von Ines Rücknagel Fotos vom letzten Everest-Trek.

AMITHAWA KLOSTER Nach einer längeren Ruhepause und dem Umpacken für den morgigen Trek wandern wir durch Kathmandus Westen rechts vorbei am Swayambhunath-Tempel, überqueren die Außenringstraße und gelangen in die ländliche Gegend zum Amithawa-Kloster, das sich auf einem Hügel befindet und noch im Bau ist. Während einer Regenhusche stellen wir uns unter, Iris probiert gleich ein Internet-Cafe aus. Nach Passieren einiger Kasernen und ländlicher Häuser, links an einem großen Steinbruch vorbei erreichen wir nach einem steilen Aufstieg von 350 Hm das tibetische Kloster, das sofort an die Potala erinnert. Oberhalb des Weges bemerken wir ein ebenfalls im Bau befindliches tibetisches Kloster und auf einem weiteren Hügel Richtung City steht noch eins, in dem schon fleißig die Mönche zelebrieren. Wir brauchen eine ganze Weile, um den richtigen Eingang ins obere Kloster zu finden, ein junger tibetischer Mönch aus Indien zeigt uns den Weg, die Nonnen im unteren Bereich wollen uns partout nicht reinlassen, jedenfalls die Äbtissinnen nicht... Im Haupttempel stehen neben dem großen Padmasambhava und zwei kleineren Buddhas 5000 kleine Buddhastatuen. Junge kahlköpfige Nonnen verrichten ihre Gebetsübungen, die man fast als Turnsport bezeichnen möchte, drei mal am Tag je drei Stunden, das hält fit und schlank. Der Vorplatz ist mit geschliffenem hellbraunem Marmor ausgelegt, man muss seine Schuhe davor ausziehen. Alles ist nagelneu und herrlich bunt bemalt.

Auf dem Rückweg werden wir vier in Höhe der Straße an der Kaserne für 200 Rupies von einem Taxi zurück ins Hotel mitgenommen. Im herrlich ruhigen grünen Gartenrestaurant mit den Blumen, den Pampelmusen- und Litschi-Bäumen genießen wir frischen Mangosaft. Am Abend fahren wir zu Niru, 18 Uhr 30 holt uns unser langjähriger treuer nepalesischer Freund Phadindra dazu ab, es ist ein bewegendes Wiedersehen. Wir haben uns viel zu erzählen, da wir ihn letztes Jahr zu uns nach Hause in Deutschland einluden, nach langen zermürbenden Bemühungen von der Deutschen Botschaft aber sein Einreisevisum abgelehnt wurde. Er wohnt im Dorf Basa eine Stunde südlich vom Everest-Pfad entfernt. 11 Std. mit dem Bus bis Jiri, dort übernachten und weitere 5 Tage Fußmarsch sind es bis in sein Dorf. Auch ist ein Flug nach Lukla oder in die Nähe des Dorfes möglich, aber für ihn zu teuer und deshalb unakzeptabel. Es gibt in Basa weder Telefon noch Strom, 6 Std. dauert es bis zum nächsten Telefon. In den Monaten Juni bis August gibt es für Phadindra als Bauer die meiste Arbeit des Jahres zu erledigen, ich freue mich, dass er trotzdem jetzt mit uns die Reise unternimmt.

In einem Taxi fahren wir durch die regenschlammigen, teilweise gesperrten schlechten Straßen auf Umwegen zu Nirus Wohnung, werden von ihm, seiner Frau, seinen beiden Söhnen, seiner Tochter und Ganesh begrüßt. Es gibt Hühnchencurry mit Pommes Frites, Reis, gebratenem Gemüse und jede Menge Tuborg-Bier als Vorspeise. Selbstgemachter gelber Chang und starker Rakshi begleiten den Hauptgang, gebratenes Rindfleisch in Sahnesauße mit Fleischpasta, Kartoffeln mit geriebenem Käse und zart gedünstem Gemüse, einfach lecker. Nach dem Dinner besprechen wir die Einzelheiten unserer Touren zum Shivapuri, durch Nepal und Tibet. Als wir nachts ins Hotel zurückkehren, sind wir satt und erschöpft, aber glücklich.

 + 350 / - 350 m in 5 Std. (mit Besichtigungspausen)

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