25.04.2003 Dies ist jetzt durch kilometerbreite Landabbrüche nicht mehr möglich. In diesen schießen ununterbrochen große und kleine Steine mit einer unvorstellbar schnellen Geschwindigkeit zu Tale, zerschellen an größeren Felsen, um dann noch schneller und unberechenbarer nach allen Richtungen auseinanderzuspritzen oder regelrecht zu explodieren. 5 Std. laufen wir Richtung Ziel unserer geheimen Wünsche immer auf und ab an gefrorenen Gletscherseen mit Höhlen, an schönen Eisgebilden vorbei und über tiefe, gurgelnde Gletscherspalten hinweg. Entlang steiler Eishänge, immer wieder ausgleitend, kleine Geröll-Lawinen auslösend, auf wegkippenden Steinen, kleinen tiefen Schneefeldern balancieren wir uns vorwärts, ohne das Basislager zu Gesicht zu bekommen.

Bereits nach 2 bis 3 km ist ein Lager (Transport-Camp) angelegt, bestehend aus Planen, Tragkörben, Kanistern und Müll. Von hier aus gehen wir nochmals ca. 3 Std. weiter bis auf 4900 m Höhe. 12 Uhr ist als Umkehrzeit vereinbart, es geht denselben „Weg“ zurück. Die letzten Meter hoch auf die Moräne sind eine Tortur, wir sind alle echt fertig. Auf halber Höhe kommt uns Satté, der junge Koch, mit heißem Orangensaft entgegen gesprungen (in Sandalen), um uns zu laben, eine liebe Geste, danke Sat. Im Gletscher ist alles am Arbeiten, am schlimmsten die vielen Steinlawinen von den Bergen links und rechts, dann gurgelnde Schlammlawinen, die sich tief in die tauenden Abhänge fressen. Sobald die Sonne einen Hang erreicht, taut er an und es beginnt das mörderische Bombardement der Steine. Alle aber kehren glücklich nach Oktang zurück. 20 Uhr sinken wir erschöpft in unsere Säcke.

 + 660 / - 660 m in 10 Std. o. Pause
 



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