26.01.2010   ... Erst nach halb acht geht die Sonne hinter den Tempelmauern auf, ein kurzes Foto, das war alles? Scheinbar. Schade um den schönen Schlaf, denke ich und treibe genervt meine Studien angesichts der diversen, weltweit angereisten Touristen. Das Frühstück, Bananenpfannkuchen, nehmen wir gleich vor dem Angkor Wat Tempel ein. Ich unterhalte mich mit einigen hier lebenden Mönchen, die meist gut englisch sprechen können. Es folgt der Rundgang im Allerheiligsten, dem Bakan, den man in Etappen über eine steile Treppe erreicht. Überall in den Gängen und Hallen sind Inschriften und Reliefs eingemeißelt.

Als nächstes betreten wir den riesigen Tempelkomplex Angkor Thom durch das Südtor, welches wie die anderen drei Tore in Ost, West und Süd ein dreiköpfiges Relief krönt. Innerhalb von Angkor Thom befinden sich einige weitere Tempel, wie der berühmte Bayon, den wir als nächstes besichtigen. Wir sind überwältigt von der Leistung der antiken Architekte und Bauarbeiter, die hier etliche Riesenköppe aufgestellt haben. Wir laufen an der Terrasse der Elefanten entlang und betreten den Royal Palace, an seinen vier Seiten gehen steile Treppen nach oben zum Phimeanakas. In nördlicher Richtung gelangen wir durch Löcher und Tore in der Mauer auf einem Dschungelpfad zum einsamen Preah Palilay mit der großen Buddhastatue. Hier sind wir vier unter uns. Vorbei am Tep Pranam kommen wir wieder auf den Hauptweg und zur Terrasse des Lepra-Königs mit den vielen Figuren in der Mauer. Auf der anderen Seite stehen auf einer großen Wiese einige kleinere Tempel, die Prasat Suor Prat.

Nach der Mittagspause fahren wir über den Siem Reap Fluss zum Takeo Tempel. Krokodile gibt es darin längst keine mehr, falls mal eines sich hierher verirren sollte, wird es sofort eingefangen und in eine der Farmen gebracht zur Verwertung als Delikatesse oder als Lederlieferant. Die steilen schmalen Treppen verlangen unser kletterisches Können, vor allem abwärts ist es mit etwas Waghalsigkeit und Schwindelfreiheit verbunden. Daneben die kleineren Tempel Thommanon und Chau Say Tevoda. Vor dem Südtor von Angkor Wat liegt der dem Völkerschlachtdenkmal von Leipzig ähnelnde Tempel Baksei Chamkrong. Der letzte Ausflug für heute führt uns auf einem Serpentinenweg hinauf zum Tempel Phnom Bakheng, von wo aus man einen herrlichen Rundblick über das Gelände der Umgebung und auf Angkor Wat hat.

Unser Taxibegleiter Pheak ist 28 Jahre jung, hat 2 Töchter, 4 Jahre und 5 Monate alt. Er erzählt uns aus der teils traurigen Geschichte Kambodschas, dass unter den Roten Khmer der Diktator Pol Pot ca. 2,2 Millionen Menschen abschlachten lies. Weiterhin lies er fast alle Köpfe der Statuen von Angkor abschlagen und verkaufte sie gewinnbringend in alle Welt. Pheak bringt uns nun zurück nach Siem Reap, einige Kilometer von Angkor Wat entfernt. Er will von uns ganze 30 Dollar für den langen Tag haben. Alles Festpreise hier. Einen Vorgeschmack auf Laos bringt uns ein kühles Beerlao, das wohlschmeckende Edelbier aus diesem Land. Abends schlendern wir noch über den Markt, durch die Markthallen mit Fisch- und Gemüsemarkt, sowie Kleidung für die Einheimischen. Wir bestellen für unsere morgige Abreise beim Hotelmanager ein Fahrzeug zur Grenze nach Thailand. Fahrpreis 55 Dollar für das Taxi.
 



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