31.01.2010 ... Deshalb die etwas teurere Variante. Wir fahren auf dem Highway 13S bis nach Ban Muang ans Ufer des Mekong. Hier werden wir von einem Fährmann übergesetzt nach Ban Phapin ans Westufer. Dort erwartet uns bereits ein zweiter Hyundai Intercooler Van, dessen Fahrer Khanthong uns herzlich begrüßt und erst einmal nach Champasak, der alten Königsstadt in ein Hotelrestaurant zum Frühstück fährt. Danach fahren wir zur alten Tempelanlage Vat Phou aus dem 6. bis 13. Jahrhundert, ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe. Zeitlich wurden die ersten Bauten dieser Anlage noch vor Angkor Wat errichtet. Sie liegt am Fuße des 1416 m hohen markanten Berges Phou Kao, auch Lingaparvata genannt, Berg des Lingam, im Hinblick auf das phallische Symbol Shivas. Hier fand die letzten vier Tage das große Vat Phou-Fest statt, dessen Höhepunkt jedes Jahr am Vollmondtag des dritten Mondmonats ist und zu dem viele Tausende Gläubige pilgern. Das ganze weitläufige Gelände ist von Müll und Plasteabfällen übersät, auf einer Wiese stehen noch gewaltige Lautsprecherboxen-Türme. Vereinzelte Räumbrigaden versuchen, wieder Ordnung zu schaffen.

Wir haben das Glück, unsere Eindrücke vom Khmer-Tempelkomplex mit nur wenigen Besuchern teilen zu müssen. Ich unterhalte mich mit einem Einheimischen aus Vientiane, Phonsavan erzählt mir, dass nach einer Woche Ferien morgen am Montag die Schule wieder beginnt. Nach dem Museumsbesuch besichtigen wir die große Buddhastatue und ein Kloster in Champasak. Unser Fahrer Khanthong bietet uns an, für die nächste Zeit ihn und seinen Van zu mieten, für 100 Dollar am Tag. Wenn wir 6 bis 8 Personen wären, könnte man das den ganzen Urlaub machen, das wären 12,50 Dollar pro Tag pro Person. So aber kehren wir mittags mit der Fähre zurück zu unserem ersten Fahrzeug, in dem noch unsere Rucksäcke liegen. Am Ufer teilen wir uns eine saftige Wassermelone.

Unser heutiges Ziel sind die Kaffeeplantagen auf dem Bolaven-Hochplateau. Von Pakxe aus sind es 40 km in östliche Richtung auf der Straße 23. Kurz vor dem Provinznest Pakxong liegt am Straßen-km 40 in einem Querweg das schöne Sihom Sabaidy Guesthouse auf einer 11 ha. großen eigenen Kaffeeplantage, hier quartieren wir uns für die nächsten zwei Tage ein.  Haben große helle Zimmer mit Moskitonetz und Balkon, sowie Gemeinschaftsbad und -WC.

Am späten Nachmittag können wir sogar noch den Tad Yueang Zwillings-Wasserfall besichtigen, nur wenige Gehminuten auf der roten staubigen Straße von unserer Unterkunft entfernt. Wir zahlen den üblichen Obulus von 5.000 Kip Eintritt und kommen vorbei an einigen Verkaufsständen am oberen Ende des Wasserfalls an. Das Gelände ist einfach traumhaft, in die natürliche von kleinen Bächen durchflossene grüne Landschaft sind noch einige Brückchen, Hüttchen und Picknickterrassen eingefügt. Man kann auch in den versteckt liegenden hölzernen Bungalows eines Hotelresorts übernachten. Alles schmiegt sich vortrefflich in die Natur ein. Wir steigen zum Fuße des Falls auf steilen Stiegen hinab. Trotz Trockenzeit rauschen noch große Wassermassen ins Tal. Auf dem Rückweg zum Sonnenuntergang beschnarchen wir die Kaffeepflanzen mit ihren weißen Blüten und einigen wenigen Kaffeefrüchten an den Zweigen.

Abends sitzen wir im Freirestaurant unserer Sihom Lodge. Der 67-jährige Hausherr bietet uns aus vergorenem Reis starken selbstgebrannten Lao Lao an, führt uns vor, dass er an seinem Finger brennt, also gut ist. Sein 11-jähriger Sohn Hom ist der Chef im Haus, er spricht sehr gut englisch, er managt die Gäste, alles läuft über ihn. Er ist als Nachzügler der künftige männliche Erbe, er hat noch vier ältere Schwestern. Da ich hier gleich zwei Tassen des starken selbstgebauten Kaffees probiere und dazu noch einen Becher Lao Lao, kann ich fast die ganze Nacht nicht schlafen.

 



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