17.02.2010 ... Als das Netz komplett ausgeworfen ist, verankern wir das Boot. Dann beginnen die Fischer mit dem Einholen des Netzes, Ich helfe tatkräftig mit. Mit ins Wasser geworfenen Steinen versuchen wir, die Fische in Richtung Netz zu treiben. Im Netz blinkert etwas, 10 Fische von ca. 20-25 cm Größe haben sich verfangen, sie werden aus dem Netz gepuhlt, mit einem Holz getötet und ins Boot geworfen. Eine glibberige Angelegenheit. Unser Mittagessen. Beim zweiten Fangversuch zappelt kein einziger Fisch im Netz. Jetzt wird der Motor im Heck gestartet und es geht in voller Fahrt stromauf. Der Bootsführer sitzt im Bug an der Bootsspitze, es wird mit einer überlangen Bambusstange gelenkt, die hinten am Steuerruder befestigt ist. Gas gegeben wird mit einem Strick, der durch das gesamte Boot führt. Das Wasser des Flusses ist dunkelgrün und glasklar, die steilen Berge sind bis 1700 m hoch. In der Regenzeit ist der Wasserspiegel ca. 4 m höher, die Farbe des Wassers dann lehmgelb.

Nach 45 Minuten Fahrt verlassen wir die Karstberge in ein liebliches flaches Tal. Wir legen an einem Khmmu-Dorf an, Ban Hat Sphi. Wir laufen an einem Berghang hinüber zu dem Tai Deang-Dorf Sopvan, einem Weberdorf. Hier werden feinste Stoffe von Hand auf kleinen Webstühlen gewebt. Am kleinen Flüsschen, der am Dorf vorbei fließt, sind winzige Generatoren angeschlossen, die jeweils eine Glühlampe mit Strom versorgen können. Wir kaufen einige der preiswert angebotenen Schals, daran webt eine Frau ungefähr eine Woche, er kostet umgerechnet etwa 4-6 Euro, ein Tagesverdienst für diese Frau von einem Euro. Unser Führer Saang, was soviel wie Elefant heißt, hat hier ein Grundstück gekauft und wird sich demnächst ein Haus hier bauen.

Kurz nach dem Dorf legen wir an einer Höhle an, laufen 300 m in das Innere, sehen Fledermäuse, Stalagtiten und goldene Metalleinschlüsse an Decke und Wänden. Wenn man weitergehen würde, könnte man die Höhle mit einigen Hindernissen komplett durchqueren und käme auf der anderen Seite des Berges wieder ans Tageslicht. Wir bekommen langsam Hunger, an einer Sandbank legen wir an. Hier werden wir unser Mittag zubereiten und essen. Zuerst wird ein Feuer entfacht, trockenes Holz ist schnell gefunden. Die Fische werden ausgenommen, die kleineren halbiert und für eine Suppe mit Flusswasser, saurem Klee und Salz in einen Kochtopf gelegt und dieser über die Flammen zum Kochen aufgestellt. 5 Minuten gekocht. Die großen Fische werden dann seitlich mehrmals eingeschnitten, mit Salz eingerieben, der Länge nach mit einem flachen angespitzten Bambusstab durchgestochen, damit sie stabil bleiben und nicht zerfallen. Ein Stock wird bis auf ein Ende gespalten, die Fische dazwischen geklemmt und die beiden Enden des Stockes mit einer Liane zusammengewickelt. Das ganze kommt über die bereits entstandenen glühenden Holzstückchen zum rösten. Ab und zu wenden. Bananenblätter als Tischtuch. Es dauert nicht lange und wir können zulangen, wie immer essen wir mit den Händen, die Rechte wird dabei bevorzugt. Zum Fisch gibt es Klebreis und Chilli-Schoten. Frisch vom Feld mitgebrachte Süßkartoffeln werden ebenfalls in der Glut gebacken, geschält und als Dessert verzehrt, sie schmecken leicht süß und sehr mehlig.

Am frühen Nachmittag sind wir in Muang Ngoi zurück. Saang setzt gleich unser Trinkgeld in Beerlao um. Wir erkunden auf einem Rundgang den Ort, besichtigen zwei verschiedene Tempel und die große Schule. In einem der Tempel sind Mönche beim Lernen zu sehen. Zum Sonnenuntergang 17 Uhr 15 hinter den Bergen sitzen wir direkt über dem Hafen des Fischerdorfes in einer kleinen hölzernen Aussichtsgaststätte, sehen den Frauen beim Baden und Waschen zu. Sowie den Bemühungen, viele verschiedene Waren hoch ins Dorf zu bringen. Meist tragen Frauen die schweren Sachen hoch, darunter Bierkästen, verladen sie auf Karren und diese werden dann zu den einzelnen Häusern geschoben.




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