07.10.2004 ...Über die reißenden Flüsse führen teilweise abenteuerliche Brücken aus Holz, teilweise mit Steinen belegt und alle sehr rutschig. 11:00 Lunch auf 2200m, danach endlich bergauf bis zu einem grasigen Berghang, diesen steil aufwärts bis auf 2920m und links wieder abwärts bis auf 2825m zu einer schönen Yakalm Tiliche Kharka mit kleinem Holzhäuschen, das gleich als Küche und als Unterstand bei Regen, der jetzt wieder einsetzt, genutzt wird. Einige Holzteile der Hütte wandern stillschweigend in das Lagerfeuer, das angezündet wurde, um alle zu wärmen und um den Trägern den Weg zu weisen.

Diese kommen mit ihren viel zu schweren Lasten erst spät in der Dunkelheit an, total fertig, bis auf die Knochen ausgepowert, einige fallen um wie tot, einer zittert wie Espenlaub. Wir helfen beim Zeltaufbau im Dunkeln. Es ist 20:00. Es regnet ununterbrochen. Jeder versucht, sich irgendwie nützlich zu machen, irgendwie kann ich mein schlechtes Gewissen den Trägern gegenüber nicht unterdrücken... Die armen Kerle tun mir einfach leid. Waschen im kleinen Bach... als ich meine Socken auswringe, färbt eine rote Spur der zerquetschten Litschis das Wasser. Nach dem Abendbrot in der Almhütte gehe ich nochmal ins Toilettenzelt, während der Papierbenutzung geht ein tagheller gleißender Blitz mit fast gleichzeitigem gewaltig lauten Donner direkt neben dem Zelt nieder, ich denke nur an die langen Alu-Stäbe des Klozeltes und war noch nie in meinem Leben so schnell aus einem Zelt geflüchtet... Nachts ist es ca. 5°C und Dauerregen.

 + 1305 / - 545 m in 10 Std.
 


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