08. 03. 2014   ...Danach ist im Freien auf der dritten Terrasse das große Festessen für alle Dorfbewohner vorbereitet. Die schätzungsweise 300 festlich gekleideten Gäste werden mit Dal Bhat und Porkcurry bewirtet aus den großen Töpfen über den mehreren Feuern. Viele Helfer füllen die Teller, nach und nach kommen alle dran, es gibt keine Hektik oder Gedrängel. Alle sitzen beim Essen auf den vielen blauen und roten Plastikstühlen, die Niru für die Dorfgemeinschaft eingekauft und einfliegen lassen hat. Verschiedene Leute sind beauftragt, dafür zu sorgen, dass auch der letzte seinen Rakshi bekommt und auch nachgeschänkt wird. Ich habe es mir bei anderen abgeschaut und stelle mir auch eine kleine leere Plastikflasche zurecht, in die ich den zu vielen Rakshi einfülle, ihn sozusagen nicht sofort austrinken muss.

Nach dem großen Essen ist das Fest für die Dorfgemeinschaft vorüber. Die meisten pilgern wieder heim in ihre Hütten. Wir überreichen dem Brautpaar unauffällig ein kleines Geldgeschenk, ca. 200 Euro, in einem von Ganga in nepalesischen Schriftzeichen beschriebenen Briefumschlag: Lieber Milan & Nabina, für Eure gemeinsame Zukunft wünschen wir Euch viel Glück – Eure Freunde Teuchi, Mietzi und Marie.

In Nirus Haus aber geht die stundenlang andauernde Zeremonie weiter, der Schamane des Dorfes weiht in endlosem ununterbrochenem Singsang das Haus und beschwört die Geister, teilt Ihnen mit, dass es ein nun neues Familienmitglied gibt und stimmt sie dadurch günstig. Aus den alten Holzflaschen wird fleißig dem Rakshi zugesprochen. Man muss hier im Dorf schon sehr trinkfest sein, um mithalten zu können. Ein Hahn wird noch geschlachtet. Marie und Gerda holen in der Dämmerung die kleinen Zicklein in ihren derzeitigen Stall, einen Bambustragekorb, dabei trägt jede große Ziege vier kleine zappelnde Ziegen unterm Arm. Wir sitzen abends am Lagerfeuer mit Kiran und Gerda.











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