Nordostindien - Kultur Touren & Trekking Touren

 

Nordostindien oder Sieben Schwesterstaaten

Als Nordostindien / Northeast India oder Sieben Schwesterstaaten / Seven Sisters wird der nordöstliche Teil Indiens bezeichnet, der die sieben Bundesstaaten Assam, Arunachal Pradesh, Nagaland, Manipur, Mizoram, Tripura und Meghalaya umfasst. Häufig werden auch Sikkim und der Norden Westbengalens zu Nordostindien gezählt, wobei Sikkim auch als "Bruder" der Sieben Schwestern bezeichnet wird.

Während der britischen Kolonialzeit gehörte das Gebiet der sieben heutigen Bundesstaaten Nordostindiens zur Provinz Assam. Nach der Unabhängigkeit 1947 geriet Nordostindien in eine isolierte Lage, als das Gebiet Britisch-Indiens in die Staaten Indien und Pakistan geteilt wurde. Das zwischen Assam und dem Rest Indiens gelegene Ostbengalen kam dabei zu Pakistan und machte sich 1971 als Bangladesch unabhängig. Daher ist Nordostindien heute nur über einen schmalen Korridor mit dem Rest Indiens verbunden. Außer an Bangladesch im Südwesten grenzt das Gebiet an Myanmar im Osten sowie an China und Bhutan im Norden.

Reisebericht von Klaus Teuchert (2018):
HIMALAYA: 8 LÄNDER - 3 KÖNIGREICHE - ARUNACHAL PRADESH / ASSAM / MEGHALAYA / NAGALAND / BHUTAN / DARJEELING (WESTBENGALEN) / SIKKIM / NEPAL 2018

Geografie
Das Gebiet Nordostindiens besteht aus dem Becken des Brahmaputra, weniger als 200 Meter über dem Meer, mit den angrenzenden Gebirgen, dazu dem Bergland zwischen Ostbengalen und Myanmar. Die Südseite des Himalaya im Norden erhebt sich bis zum 7090 Meter hohen Kangto. Die östliche Begrenzung des Brahmaputra-Beckens bildet das bis zu 3826 Meter hohe Patkai-Gebirge. Der Bundesstaat Manipur umfasst den Süden dieses Gebirges. Er wird in drei Richtungen entwässert: Nach Westen fließt der Barak, dessen Unterlauf in Bangladesch Meghna heißt und dort ein Hauptfluss des Ganges-Brahmaputra-Deltas ist. Nach Süden fließt der etwa 350 Kilometer lange Kaladan durch den Bundesstaat Mizoram und erreicht bei Sittwe in Myanmar die Ostküste des Golfs von Bengalen. Der Manipur-Fluss durchströmt 769 Meter über dem Meer den 287 Quadratkilometer großen Loktak-See und fließt dann nach Südosten in den Chindwin, der in den Irrawaddy mündet, den größten Strom Myanmars. Südlich des Brahmaputrabeckens erstreckt sich das bis zu 1961 Meter hohe Khasi-Gebirge, das einschließlich seiner Südhänge zum Bundesstaat Meghalaya gehört. Diese Südhänge gelten als feuchteste Region des Erdballs.

Bevölkerung und Kultur
In den sieben Staaten Nordostindiens leben insgesamt 45 Millionen Menschen (2011). Dies sind weniger als vier Prozent der Gesamtbevölkerung Indiens. Die Bevölkerung ist dabei sehr ungleich verteilt: Während die Bergregionen nur dünn besiedelt sind, konzentriert sich ein großer Teil der Bevölkerung auf die Brahmaputra-Ebene. So ist Assam mit 31 Millionen Einwohnern der mit Abstand einwohnerstärkste Bundesstaat Nordostindiens.
Nordostindien ist ein ethnisch und kulturell sehr heterogenes Gebiet. Die Hauptunterscheidung besteht dabei zwischen den Ebenen und den Bergregionen: Die Brahmaputra-Ebene Assams steht kulturell dem Rest Indiens nahe, ebenso Südassam und Tripura, die sich historisch der Großregion Bengalen zurechnen lassen. Die Einwohner dieser Gebiete sprechen hauptsächlich Assamesisch und Bengalisch, zwei indoarische Sprachen. Dagegen sind die Bergregionen Nordostindiens kaum von der Sanskrit-Kultur durchdrungen worden. Die hier siedelnden Völker haben ihrem Äußeren, ihren Sprachen und ihren Gebräuchen nach eher Gemeinsamkeiten mit den Einwohnern Südostasiens. Unter den Einwohnern der Bergregionen ist eine Vielzahl von Kleinsprachen verbreitet, die größtenteils zur tibetobirmanischen Sprachfamilie gehören. Eine Zwischenstellung nehmen die Meitei in der Talregion Manipurs ein. Sie sprechen eine tibetobirmanische Sprache, stehen aber kulturell der indischen Mehrheitsgesellschaft näher.
Die Einwohner der Ebenen Assams, Tripuras und des Manipur-Tals sind mehrheitlich Hindus. Daneben gibt es dort eine große muslimische Minderheit. In den Bergregionen ist dagegen das Christentum die dominierende Religion: In Nagaland, Meghalaya und Mizoram sowie der Bergregion Manipurs ist die Mehrheit der Bevölkerung christlich. Dies ist im Wesentlichen das Resultat der Mission amerikanischer Freikirchen. An den Grenzen zu Tibet und Burma gibt es zudem kleinere buddhistische Minderheiten.

Geschichte
Nordostindien kam als Resultat des Ersten Anglo-Birmanischen Kriegs (1824–1826) unter britische Herrschaft. Das Gebiet war zunächst Teil der Präsidentschaft Bengalen, ehe aus ihm 1874 die Provinz Assam gebildet wurde. 1905 wurde Bengalen geteilt und sein Ostteil mit Assam zur Provinz Assam und Ostbengalen zusammengelegt. Wegen des Widerstands der indischen Bevölkerung wurde die Teilung Bengalens aber schon 1911 wieder rückgängig gemacht. Manipur und Tripura blieben während der britischen Kolonialzeit als nominell unabhängige Fürstenstaaten unter britischer Oberherrschaft bestehen.
Als Indien 1947 unabhängig wurde, kam Ostbengalen zum neugegründeten Staat Pakistan, ehe es sich 1971 als Bangladesch unabhängig machte. Dadurch geriet Nordostindien, das seitdem nur noch durch einen schmalen Landkorridor mit dem Rest des Landes verbunden ist, in eine isolierte Lage. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit bestand Nordostindien aus dem Bundesstaat Assam mit der Hauptstadt Shillong, der damals noch fast den ganzen Nordosten umfasste, sowie Manipur und Tripura, die zunächst als Unionsterritorien in Indien eingegliedert wurden. Als Resultat der Autonomiebestrebungen der verschiedenen Bergvölker wurde Assam nach und nach aufgeteilt: 1963 wurde Nagaland zu einem eigenen Bundesstaat. Meghalaya erhielt 1970 zunächst Autonomie innerhalb Assams, ehe es 1972 zum vollwertigen Bundesstaat erhoben wurde. Im selben Jahr erhielten auch Manipur und Tripura die vollen Bundesstaatsrechte. Ebenfalls 1972 wurden Arunachal Pradesh und Mizoram als Unionsterritorien aus Assam gelöst, ehe sie 1987 zu vollwertigen Bundesstaaten wurden.

1971 wurde der North East Council (NEC) zur Koordinierung von Entwicklungsplanungen eingerichtet, aus dem 2001 das Ministerium für die Entwicklung der Nordostregion (Ministry of Development of Northeastern Region, DONER) hervorging. Sikkim, nördlich von Westbengalen, liegt auch östlich des Korridors und unterliegt auch der Zuständigkeit des DONER. Es grenzt aber an keinen der Sieben Schwesterstaaten und wird traditionell nicht zu der Gruppe gerechnet, weil es als vordem unabhängiges Königreich erst 1975 zur Indischen Union kam.

Durch ein Gesetz von 1958, die Foreigners (Protected Areas) Order, ist der Besuch in den Bundesstaaten Arunachal Pradesh, Manipur, Mizoram und Nagaland für Ausländer nur mit einer Protected Area Permit (PAP) erlaubt.

Fauna
Der Kleine Panda (Roter Panda, Katzenbär) ist ein sehr scheues, im Bestand bedrohtes Raubtier, das grenzüberschreitend (noch) in der Region lebt. Er wird heute als einziger Vertreter der Familie der Ailuridaen klassifiziert, ist also nicht mit dem Panda oder den Kleinbären näher verwandt.

wikipedia

 

Die “Sieben Schwestern“ & deren “Bruder“

Arunachal Pradesh,  Assam, Nagaland, Meghalaya, Mizoram, Manipur, Tripura & Sikkim

Der Nordosten Indiens mit den Bundesstaaten Arunachal Pradesh, Assam, Nagaland, Meghalaya, Mizoram, Manipur, Tripura wird eher selten besucht – völlig zu Unrecht. Abseits ausgetretener Tourismuspfade gibt es hier viel zu entdecken. Spektakuläre Landschaften, eine unübersehbare Anzahl von Stammeskulturen, viele Nationalparks, eine (Sakral) Architektur, die sich vom restlichen Indien unterscheidet sind nur einige wenige Punkte, die eine Reise in den Nordosten wertvoll machen. Eindrucksvoll sind die zahllosen Feste, die die Stämme des Nordostens in ihren farbigen Kostümen begehen. Im Übrigen ist der allgemeine Lebensstil recht westlich. Schweinefleisch und westliche Kleidung sind nicht unüblich.

Die sieben Länder sind infrastrukturmäßig gut erschlossen. Die elf Flughäfen lassen sich bequem, zumeist von Kolkata aus, anfliegen, einige auch von Delhi. Neben einem normalen Visum, das jeder Tourist benötigt, braucht man für einige Gebiete Indiens eine zusätzliche Genehmigung. Dies gilt u. a. derzeit für einige Gebiete von Arunachal Pradesh. In der Regel ist außerdem Voraussetzung, dass ein anerkannter indischer Veranstalter die Reise durchführt. Außerdem sind von Fall zu Fall auch Mindestgrößen von Gruppen sowie eine zeitliche Begrenzung des Aufenthaltes vorgesehen. Diese Bedingungen ändern sich von Zeit zu Zeit.

Arunachal Pradesh
Das „Land der aufgehenden Sonne“ oder „Land der Morgenröte“ bietet eine Vielzahl verschiedenster Landschaftstypen. 25 Volksstämme bewohnen das Land. Aber auch die buddhistischen Klöster des Landes, vor allem Tawang (3.500 m hoch gelegen) lohnen den Besuch. Tawang ist nach dem Potala Palast in Tibet das zweitgrößte buddhistische Kloster der Welt.

Assam
Dieser Staat ist am leichtesten zugänglich und beherbergt zwei berühmte Nationalparks, den Kaziranga und den Manas Nationalpark mit Nashörnern und Tigern, siehe UNESCO-Liste.
Der große Brahmaputra lädt ein zu tagelangen Kreuzfahrten, die zu den Tempeln der Hauptstadt Guwahati, dem Kaziranga Nationalpark, der Tempelstadt Sibsagar und der Flussinsel Majuli führen.

Tripura
ist landschaftlich ein Kleinod, mit vielen kleinen Flüssen, dichten  Wäldern und sanften Hügeln. Von der heutigen Hauptstadt  Tripura  kann  man  schöne Ausflüge zu Tempelanlagen (z. B. der Tripura-Sundar-Tempel) und Wildreservaten (z. B. das Sipahijala Wild Sanctuary mit vielen Vogelarten) machen.

Nagaland
Nagaland liegt zwischen Tibet und der Nordwest-Grenze von Myanmar. Die Hauptstadt ist Kohima. Über 500 Stämme, davon 16 Bergstämme, bewohnen dieses Gebiet und pflegen ihre eigene Tradition, Sprache und Kultur. Nagafrauen sind sehr geschickte Weberinnen und stellen Schals, Taschen und Kleidung her. Dabei variieren das Design, die Farben und Art der Motive von Stamm zu Stamm. Perlen, Muscheln oder gefärbte Ziegenhaare dienen als prunkvolle Verzierung.
Bekannt ist Nagaland aber auch für seine atemberaubende Naturlandschaft, wilde Flüsse und sein erfrischendes Klima. Im Dzoukou Tal und im Intaki Wild Sanctuary findet der Besucher eine große Anzahl an seltenen Tier- und Pflanzenarten. Die Flüsse bieten gute Möglichkeiten zum Fischen.
Eine  Reise  durch  Nagaland  führt  zu unvergesslichen Begegnungen mit einer   außergewöhnlichen, ursprünglichen und vielfältigen Urvölkerwelt.

Meghalaya
wird die „Heimat  der  Wolken“ genannt. Das Land gehört zu den regenreichsten Gebieten der Welt mit spektakulären Wasserfällen. Die heutige Hauptstadt Shillong war zur Kolonialzeit Sitz der britischen Verwaltung von Assam und ist eine schöne „hill station“. Die Briten haben diesen oft nebelverhangenen Ort sehr geschätzt und ihn als das Schottland des Ostens bezeichnet - alles mit auch heute noch existierendem viktorianischen Charme.

Mizoram
ist das Land der Mizos, die ihren Namen von Mi = Mensch und zo = Hochland ableiten.
Dem Besucher dieses Landes fallen immer wieder die vielen weißen Kirchen auf, die noch aus der Zeit stammen, als hier christliche Missionare (ab dem Ende des 19. Jh.) arbeiteten. Die Bevölkerung ist vorwiegend in Stämmen organisiert, die ein egalitäres Gesellschaftsbild vertreten. Über 2/3 der Bevölkerung gehört dem Stamm der Lushai an. Mizorams Hauptstadt Aizawl liegt auf einem Bergrücken, etwa 1.200 m hoch. Bedingt durch die extreme Hanglage gibt es hier fast mehr Treppen als Straßen und enge Gassen. Der Phawngpui  (2156 m) ist der höchste Berg des Landes und bei Trekkern beliebt, die die Mühe der 300 km Entfernung von der Hauptstadt nicht scheuen. Dafür befindet man sich unmittelbar an der Grenze zu Myanmar. Mizoram ist nicht nur berühmt für die unberührte Natur, sondern auch für das ausgefeilte Textilhandwerk und eine starke Tanztradition. In mindestens 10 verschiedenen Tanzarten wird das alltägliche, meist landwirtschaftlich orientierte Leben dargestellt. Nur 7 km vom Zentrum der Hauptstadt entfernt gibt es das Luangmual Weaving Centre, in dem man einheimische Textilien erstehen kann.

Manipur
Die exotische Landschaft, die mystische Atmosphäre und das Klima veranlassten Lord Irving einmal das Land Manipur als die Schweiz Indiens zu beschreiben. Manipur ist die Heimat von 29 Volksstämmen. Imphal, im Zentrum des Manipur-Tales gelegen, ist eine der ältesten Städte des indischen Subkontinents; den Legenden nach existiert sie schon seit ca. 300 v. Chr. Bekannt ist das Land für seine farbenfrohen Volkstänze, die bei vielen Festivals  vorgeführt  werden. Die größte Attraktion, die Manipur seinen Besuchern bieten kann, ist der Loktak-See mit einer Unzahl schwimmender Inseln und vielen seltenen Tierarten.

Sikkim
Meist wird eine Fahrt nach Sikkim bequem mit einem Aufenthalt in Darjeeling verbunden. Sikkim eignet sich gut für ausgedehnte Wandertouren in einer faszinierenden Bergwelt und hat einige sehr schöne buddhistische Klöster. Rumtek, Pemayangtse, Enchey sind Beispiele für mahayana-buddhistische Klöster, in denen noch heute von den Mönchen lebendiger Glaube praktiziert wird. Auf den Wanderwegen hat der Besucher zahllose Gelegenheiten, die farbige Flora der Bergwelt kennenzulernen. Blauer Mohn, Magnolien, Riesenlilien (bis zu 3 m hoch) und vor allem wilde Orchideen in zahllosen Varianten werden ihm begegnen.

2011 beschloss die Regierung Sikkims, bis 2015 komplett auf Bio-Landwirtschaft umzustellen. Durch weitreichende Umweltschutzmaßnahmen und sanften Tourismus soll der größte Schatz Sikkims, die intakte Natur, erhalten bleiben.
Quelle: Incredible India

Guwahati - Tourismus Broschüre (Incredible India)

Nordostindien oder Die “Sieben Schwestern“ & deren “Bruder“

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Sikkim

Manipur

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Tripura